Letzte Woche habe ich in einem Saarbrücker Unternehmen einen ganztägigen Werbetexter-Workshop durchgeführt. Das macht immer großen Spaß, besonders wenn ich – wie auch in diesem Fall – mit engagierten und neugierigen Teilnehmern arbeiten kann. Aber nicht nur das: Tatsächlich lerne ich selbst auch immer dazu, wenn ich einen solchen Workshop leite. Denn oft stellen die Teilnehmer Fragen, bei denen man selbst erstmal überlegen muss. Oder man merkt, dass Dinge, die einem selbstverständlich erscheinen, weil man ständig damit arbeitet und mit der Materie befasst ist, für andere einer Erklärung bedürfen.
E-Mail, Werbebrief, Landingpage, Broschüre: Immer der gleiche Text?
Einer der Teilnehmer fragte, ob es einen Unterschied mache, ob man für ein Print-Werbemittel – also einen Werbebrief oder einen Flyer – schreibe, oder für’s Online-Marketing. Und das war dann der Moment, in dem ich merkte, dass das eine ziemlich wichtige Frage ist, die ich bisher in meinen Workshops geradezu stiefmütterlich vernachlässigt habe. Denn das ist ja nicht nur für einen Texter gut zu wissen. Auch wenn Sie als Werbetreibender einen Text für eine Broschüre einkaufen, dann ist es hilfreich zu wissen, ob der gleiche Text auch auf Ihrer Webseite erfolgreich Kunden gewinnt.
Was hier gut läuft, funktioniert auch dort gut
Machen wir es kurz: Es macht keinen Unterschied. Texte, die in dem einen Medium erfolgreich funktionieren, werden auch in dem anderen funktionieren. Umgekehrt gilt das natürlich auch: Wenn ein Text beispielsweise als Werbebrief keine Response gebracht hat, können Sie es sich sparen, diesen Text online zu testen. Das wird dann auch nicht besser werden. Klingt ganz simpel und ist es auch. Fast. Denn es gibt natürlich noch ein bis zwei Dinge zu beachten.
Nutzen Sie die Möglichkeiten des gewählten Mediums
Auch wenn Sie den eigentlichen Text nahezu 1:1 übernehmen können, sollten Sie bei der Adaption eines Print-Textes für ein Online-Medium darauf achten, die Möglichkeiten, die Ihnen das neue Format bietet, auch zu nutzen. Sie können beispielsweise Abbildungen einer Schritt-für-Schritt-Anleitung in eine Slideshow oder ein Video umwandeln. Oder Sie können schon viel früher Call-to-Action-Buttons mit Sprungmarken zur Bestellseite setzen. Sie können auch den kompletten Text als Video, ähnlich einer Powerpoint-Präsentation, aufarbeiten und ihn zusätzlich noch vorlesen lassen. Bei all diesen Anpassungen bleibt der eigentliche Text nahezu unangetastet.
Wichtig: Immer die Kosten im Auge behalten!
Was Sie ebenfalls beachten sollten: Ein Text, der im Print nicht funktioniert hat, kann online trotzdem erfolgreich sein. Ich weiß, das klingt jetzt widersprüchlich zu dem, was ich zwei Absätze weiter oben gesagt habe. Aber ich erkläre Ihnen gerne, wie ich das meine. Sie müssen ja immer die Kosten bei einer Werbeaktion im Blick haben. Und die sind bei einer Printwerbung wegen der Druckkosten und eventuellen Portokosten recht hoch. Kostet Sie die gesamte Werbeaktion 2.000 € und Sie nehmen damit 1.800 € ein, ist das ein schlechtes Geschäft. Da sie aber bei einer Online-Werbe-Aktion deutlich geringere Kosten haben, kann sich das rechnen: Wenn Sie die gleichen 1.800 € Umsatz mit nur 500 € Kosten machen, sieht das doch schon deutlich freundlicher aus.
Ich freue mich auf Ihre Frage!
Ich werde jedenfalls die Frage, ob es einen Unterschied zwischen Texten fürs Web oder für Print gibt, in meine Workshop-Präsentation einbauen. Für diese Inspiration geht ein herzliches Dankeschön nach Saarbrücken! Und wenn Sie mir auch mal eine Frage stellen wollen, die Eingang in meine Präsentation finden wird, dann sprechen Sie mich an. Wir finden ganz bestimmt einen Termin.